Endodontologie

Wurzelbehandlungen in der Zahnmedizin

Unter Endodontie oder Endodontologie versteht man einen Teilbereich der Zahnheilkunde, der sich schwerpunktmäßig mit dem Zahnmark und der Zahnwurzel befasst. Bei der Wurzelbehandlung achten wir darauf, dass möglichst viel von den natürlichen Zähnen erhalten werden kann. Gerade Zähne mit tiefen Zerstörungen oder massiven Entzündungen, können mit der Methode der Endodontie gerettet werden.

Bei der Zerstörung des Zahnes – bspw. durch Karies, kann sich der Nerv entzünden und absterben. Dadurch können über die Wurzelkanäle Bakterien eindringen und über die Wurzelspitze zu schmerzhaften Entzündungen bis hin zu Eiterungen führen. Zudem wird durch eine solche Infektion das gesamte Körpersystem belastet.

Mit Hilfe der Wurzelbehandlung können diese Infektionen bekämpft bzw. behandelt werden. In der Regel sind diese Behandlungen während der Durchführung und auch danach schmerzfrei. Jedoch wird der Körper entsprechende Abwehrkräfte aufbauen um den Heilprozess voranzutreiben. Dies kann bis zu 5 Tagen nach der Behandlung Schmerzen verursachen. Hier kommen bei Bedarf leichte Schmerzmittel zum Einsatz.

Bei der Wurzelkanalbehandlung muss mit verschiedenen Methoden dafür gesorgt werden, dass durch eine gute Trockenlegung kein Speichel in den Wurzelkanal eindringt. Um das Zahninnere von Bakterien und infiziertem Gewebe zu befreien wird nach der Öffnung der Zahnkrone der Wurzelkanal vorsichtig geweitet und bis zur Wurzelspitze gründlich mit speziellen hauchdünnen flexiblen Feilen gesäubert und anschließend mit desinfizierenden Lösungen gespült. Der Erfolg der Wurzelbehandlung hängt entscheidend davon ab, ob sämtliches infizierte Gewebe vollständig entfernt wurde. Moderne Hilfsmittel wie Elektrometer zur exakten Längenbestimmung der aufbereiteten Wurzelkanäle und Vergrößerungshilfen helfen auch verwinkelte Wurzelkanäle aufzufinden und gründlich zu reinigen. Je nach Entzündung und Zahnstruktur können mehrere Sitzungen für medikamentöse Zwischeneinlagen notwendig werden um alle Bakterien zu beseitigen.

Eine Wurzelbehandlung ist in der Durchführung relativ aufwendig und erfordert sehr viel Zeit, Erfahrung und entsprechende Fachkenntnisse. Auf Grund der Tatsache, dass kein Zahn dem anderen gleicht, werden durch die rasante technische Entwicklung auf diesem Gebiet, Weiterbildungsmaßnahmen als Grundlage für einen langfristigen Erfolg genutzt.

Wie bei jedem Eingriff gibt es auch bei der Wurzelbehandlung Risiken. In 80 bis 90 Prozent der Fälle ist diese jedoch erfolgreich. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen den mehrere hundert Euro teuren Eingriff nur, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Keine Kostenübernahme gilt bei ungünstiger Prognose der Behandlung und bei Wiederholungen vorhandener wieder infizierten Wurzelfüllungen.

Endodontologie, Wurzelbehandlung beim Zahnarzt